Dienstag, 1. Juli 2014

Gamla Uppsala

Alt-Uppsala


Alt-Uppsala (Gamla Uppsala) ist eine historische Siedlung mit bedeutenden Hügelgräbern und heute Teil des schwedischen Tätort Uppsala, im Stadtteil Norra Staden gelegen.
Gamla Uppsala, Kirche im heutigen Zustand mit Glockenspiel links
Alt-Uppsala war in vorhistorischer Zeit ein Machtzentrum in Mittelschweden. In der frühen Eisenzeit lag der Platz nördlich einer Bucht und ermöglichte so Reisen zum Meer und den angrenzenden Seen. Die Funktionen der Siedlung können mit dem späteren Stockholmverglichen werden. Sie war religiöses sowie administratives Zentrum mit Verbindung zur Ostsee. Die abnehmende Bedeutung des Platzes um das Jahr 1100 hängt mit der Veränderung der Wasserwege durch die fortschreitende Landhebung zusammen.
In Alt-Uppsala liegen drei große Hügelgräber, die oft als Königsgräber oder Uppsala-Gräber bezeichnet werden. Laut Mythologie und Volksglauben sollen hier drei der alten Schwedenkönige der Geschlechtes der Ynglinger liegen. Manche Sagen ordnen die Gräber drei nordischen Göttern (Thor, Oden und Frey) zu. Nach neueren Datierungen sollen die Hügel zwischen den Jahren 475 und 550 entstanden sein. Sie haben einen Durchmesser von 55 bis 70 Metern und sind sieben bis elf Meter hoch. Sie sind damit deutlich größer als ähnliche Anlagen im Land. Direkt im Anschluss liegt ein Grabfeld aus der früheren Eisenzeit. Aus der Wikingerzeit (800–1050 n. Chr.) wurdenBootsgräber gefunden. Einige kleinere Grabfelder sind im Laufe der Zeit der Landwirtschaft zum Opfer gefallen.
In zwei der Hügel fanden 1824 bzw. 1847 Ausgrabungen statt, bei denen neben kremierten Toten persönliche Gegenstände sowie Tier- und Menschenopfer gefunden wurden. Die Feuerbestattung muss sehr heftig gewesen sein, da von allen gefundenen Teilen nur Fragmente vorhanden waren. Direkt östlich der Hügelgräber befindet sich der Tingshügel. Dieser ist flacher und beherbergt vermutlich kein Grab, da er der Treffpunkt für die Gerichtsbarkeit war. Gustaf Wasa soll den Hügel später für einige seiner Reden an das Volk genutzt haben. Insgesamt soll das Grabfeld 2000 bis 3000 Gräber beinhalten. Mehrere ältere Quellen behaupten, dass es in diesem Gebiet einen Opferplatz und einen heiligen Brunnen gegeben haben soll, doch deren Existenz konnte nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden.





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